Kompass
Projekt zur Demokratieförderung und Extremismusprävention
Vor dem Hintergrund der steigenden Zahl von Asylsuchenden in der Region Südwestpfalz entstand im Team des Jugendmigrationsdienstes Pirmasens die Idee zum Projekt „Kompass“. Wie der Titel schon ahnen lässt, soll dieses Projekt jungen Menschen mit Flucht- und Migrationshintergrund helfen, sich in der Aufnahmegesellschaft zu orientieren und sie bei ihren ersten Schritten unterstützen und begleiten.
Die Erfahrungen zeigen, dass insbesondere junge, geflohene Asylsuchende mit großen Erwartungen auf positive und bessere Lebensbedingungen in ein Aufnahmeland wie Deutschland kommen. Eventuell auftauchende Sprachbarrieren, das neue Werte- und Normensystem sowie fremde Traditionen können schnell ein Gefühl des Fremdseins und der Isoliertheit bei den jungen Menschen auslösen.
Hier setzt das Konzept des Projekts „Kompass“ an. Den genannten Tendenzen soll - durch Gruppen- und Einzelgesprächen, Diskussionsrunden, Begegnungen, Erfahrungsaustausch und der Auseinandersetzung mit dem Werte- und Normensystem in Deutschland, vorrangig mit dem Grundgesetz, - ein Gegenpol aus Verständnis, Respekt und Offenheit entgegen gesetzt werden. Methodisch-didaktisch hervorzuheben ist die Verbindung zwischen der Theorie (Lernen und Diskussion) und der Praxis (Kunst und Trainings) während des Projektverlaufs. In Kunstworkshops nutzten die Teilnehmer/innen die Chance ihren Gedanken zu den Themen Flucht, Heimat und Zukunft künstlerisch Ausdruck zu verleihen. Gezielte Workshops im Bereich der „Interkulturellen Kommunikation“ unterstützten den Prozess des gegenseitigen Verstehens und der Toleranz.
Ziel dieses Projektes ist es aufklärend und präventiv antidemokratischen Tendenzen entgegenzuwirken, indem sich die geflohenen Menschen mit Themen wie Identität, Heimat, Flucht, Freiheit sowie dem Grundgesetz beschäftigen. So kann schrittweise die Brücke zwischen den mitgebrachten und den hiesigen Werten gebaut werden. Im Jahr 2016 wird „Kompass“ mit neuen Teilnehmer/innen sowie in weiteren Städten durchgeführt und dies zeigt, wie wichtig solche Projekte sowohl im Bereich der politischen Bildung als auch für eine gelingende Integration sind.