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Besuch der Stadt Weimar und des Konzentrationslagers Buchenwald


Projekt des Jugendforums im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“

Schockiert oder zumindest sehr stark beeindruckt hat der Besuch des ehemaligen Konzentrationslagers Buchenwald die acht Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die im Rahmen des Programmes „Demokratie LEBEN!“ des Bundesministeriums die Stadt Weimar als Wochenendfahrt besuchten. „Nicht nur die Temperaturen um null Grad am frühen Sonntagmorgen, sondern auch der sehr starke Wind ließen uns doch spüren, wie das wohl für die Inhaftierten des Konzentrationslagers Buchenwald gewesen sein musste, als diese hier für ein paar Monate oder Jahre eingesperrt waren und Zwangsarbeit leisteten“, so die Aussage des 15jährigen Janik. Doch auch die anderen Jugendlichen waren – obwohl sie schon viel von Konzentrationslagern gehört oder gelesen hatten – überrascht wie schlimm die Situation für die zum größten Teil unschuldig Inhaftierten gewesen war.

Weil es wirklich sehr kalt war hatten wir das Glück, dass eine Führung fast nur für unsere Gruppe angeboten wurde. Lediglich eine junge Frau, die auf dem Jakobsweg als Pilger unterwegs war, gesellte sich zu uns. Glück hatten wir zudem mit dem jungen Mann, der uns die wichtigsten Infos gab und die Führung auch etwas jugendgemäß aufgebaut hatte.

Bereits am Bahnhof in Weimar direkt wurden viele der Menschen bereits verunglimpft, beschimpft oder sogar bespuckt. Dass dies dann – am Ettersberg angelangt – noch einmal mit ihnen so passieren sollte, konnten sie nicht ahnen. Doch auf dem Zugang zum Lager, dem so genannten „Carachoweg“, standen Soldaten oder auch Besucher, die diese angeblich so schlechten Menschen auf dem Weg zur „gerechten“ Strafe entsprechend begrüßten. Im Lager angekommen, mussten alle Kleidungsstücke abgegeben werden und die am gesamten Körper rasierten Menschen durch ein Bad, das angeblich zur Desinfektion der hungrigen und aufgrund Essensentzug abgemagerten Menschen „nötig“ wäre, gehen. Sehr häufig waren Entzündungen und die Bildung eitriger Geschwüre die Folge.

Der Begleiter, der vom Verein der Freunde des ehemaligen Konzentrationslagers Buchenwald diese Führung ehrenamtlich machte, zeigte sich erstaunt darüber, was die Jugendlichen doch schon wussten und welches Interesse sie mitbrachten. Ob es darum ging, weitere Konzentrationslager aufzuzählen oder aber das Wissen darüber, dass nicht nur Menschen jüdischer Abstammung hier untergebracht worden waren, und dass die Inhaftierten hier nicht vergast wurden. Er ergänzte, dass die Menschen hier zum Arbeiten – insbesondere in den Gustloff-Werken – waren. Arbeiten allerdings unter schlimmsten Bedingungen, so dass bereits beim Betreten dieses Lagers so gut wie sicher war, dass durch die harte Arbeit im Steinbruch und die minimalen Essensrationen jeder Gefangene früher oder später sterben würde. Sarkasmus empfing auch hier die Gefangenen bereits am Eingangstor. Die Inschrift lautete: „Jedem das Seine“.

Wie nachhaltig der Besuch dieses Konzentrationslagers auf die Jugendlichen wirkte, zeigte sich bereits einen Tag später, als diese in den Jugendtreff in Hauenstein kamen berichteten, dass sie ihrem Klassenlehrer von der Fahrt erzählt hatten und die Idee des Besuchs dieses ehemaligen Konzentrationslagers als Klassenfahrt vorschlugen. Natürlich könnte die Klassenfahrt dann auch mit dem Besuch der Stadt Weimar und den Sehenswürdigkeiten, die zum Beispiel mit den berühmten Dichtern Goethe und Schiller oder dem Besuch der berühmten Anna-Amalie-Bibliothek verbunden werden.



 
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