21. November 2024

Hört uns an! – Kinder haben Rechte

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Vor dem Hintergrund der aktuellen gesellschaftlichen Entwicklungen, mit Blick auf die zunehmenden sozialisationsbedingten Wertekonflikte und sozialen Spannungen sowie verstärkter demokratiefeindlicher politischer Tendenzen ist eine Demokratieförderung, welche bereits im Kindesalter beginnt, dringend erforderlich. Öffentliche, politische und fachliche Diskussionen über die Aufnahmefähigkeit einer Gesellschaft und über Voraussetzungen für gelingende Integration werden zunehmend geführt. Eine Sensibilisierung für demokratische Prozesse, für Toleranz und Respekt, für Offenheit gegenüber kultureller Vielfalt ist angesichts dieser gesellschaftlichen Tendenzen sehr wichtig.

Die Erfahrungen und die Erkenntnisse aus unserer täglichen Arbeit mit Kindern und Jugendlichen zeigen uns, dass demokratisches Denken, Fühlen und Handeln möglichst früh erfahren und gelernt werden muss, um später eine feste Verankerung in der Persönlichkeit aller Mitglieder einer Gesellschaft zu finden. Demokratie muss (vor)gelebt werden. Dabei sind Toleranz und die Förderung sozialer Kompetenzen unerlässlich. Kreativität, Kunst und Kultur sind für uns zusätzlich geeignete Medien zur nachhaltigen Demokratieförderung. Das Vereinbaren gleicher Rechte, der Solidarität des gesellschaftlichen Ganzen mit der Besonderheit der Individualität und die Stärke der Vielfalt zeichnen eine starke Demokratie aus.

Es ist bedeutsam bereits im Kindesalter mit der Sensibilisierung und der Demokratieförderung zu beginnen. Präventive Ansätze sind auch in der Region Südwestpfalz gefragt und Grundschulen bieten hierfür den passenden Bildungsort für Projekte wie dieses hier.
Das Projekt „Hört uns an! – Kinder haben Rechte“ setzt eben genau an diesem Punkt an; in Kooperation mit drei Grundschulen im Landkreis Südwestpfalz soll das Projekt im Jahresverlauf 2020 durchgeführt werden. Spielerisch und kindgerecht soll mit Hilfe der Inhalte der UN-Kinderrechtskonvention den Kindern ein Gefühl für demokratische Prozesse, für Mitbestimmung, für freie Meinungsäußerung, etc. vermittelt werden. Gleichzeitig haben die Kinder so die Möglichkeit ihre sozialen Kompetenzen zu fördern. Sie erfahren, dass alle Kinder die gleichen Rechte haben, kein Kind benachteiligt werden darf und dass Kinder, das Recht haben so gesund wie möglich zu leben. Und doch werden sie im Projektverlauf erleben, dass diese Kinderrechte weltweit jeden Tag gebrochen und missachtet werden. So sollen die Kinder Empathie, Mitgefühl, Toleranz und Offenheit gegenüber anderen Kindern mit anderen kulturellen und / oder religiösen Wurzeln entwickeln. Die Angst vor „dem Fremden“ und die vorherrschenden Vorurteile gegenüber „dem Anderen“ sollen so aufgelöst und entkräftet werden.
Auf die inhaltliche Bearbeitung der Kinderrechte folgt die künstlerische Umsetzung. Angedacht ist, dass jede Gruppe in einem demokratischen Prozess das Kinderrecht welches für die Klasse am Wichtigsten ist, definiert. Im zweiten Schritt schreiben die Kinder ihre eigene Geschichte zu dem ausgesuchten Kinderrecht, welche im dritten Schritt vertont wird und final ein Hörspiel entsteht. Parallel dazu findet das passende Artwork statt. So ist jedes Kind individuell in den Entstehungsprozess mit eingebunden und kann seine Stärken einbringen und neues Erlernen.

Kooperationspartner sollen drei Grundschulen im Landkreis Südwestpfalz sein. Bereits angefragt wurden die Grundschule Waldfischbach-Burgalben, die Grundschule Clausen-Donsieders und die Grundschule in Maßweiler, welche ihre Teilnahme am Projekt auch zugesagt haben. In Absprache mit den Lehrer/innen vor Ort werden vor Projektbeginn die inhaltlichen und künstlerischen Workshops zeitlich geplant und anschließend umgesetzt.

Vorgehensweise:

In vorheriger enger Absprache mit den kooperierenden Grundschulen, bereiten die Lehrer/innen die teilnehmenden Schüler/innen im Rahmen des Unterrichtes auf das anstehende Projekt inhaltlich vor.
Das Projekt ist in zwei Phasen aufgeteilt; zunächst die inhaltliche Umsetzung der Thematik und danach die darauffolgende künstlerische Umsetzung.

Projektverlauf:

Die Umsetzung der Thematik erfolgt in Absprache mit der jeweiligen Schule in regelmäßig stattfindenden inhaltlichen sowie künstlerisch-kreativen Workshops.
Die Workshop-Einheiten, sowohl die inhaltlichen als auch die Schreib- und Kunstworkshops, finden hauptsächlich in den Räumlichkeiten der Schule statt. Zu Einheiten, wie Aufnahme im Tonstudio wird die Schule in die Räumlichkeiten der JuKuWe eingeladen. Es werden insgesamt ca. 60 Schüler/innen daran teilnehmen. Deren Gruppenzusammensetzung ist abhängig von der individuellen Klassenzusammensetzung in der kooperierenden Schule.
Angedacht ist, je einen Monat intensiv mit einer Grundschule zu arbeiten. Das bedeutet, zweimal wöchentlich à 2-3 UE an 8 Tagen im Monat. Der genaue zeitliche Ablauf hängt auch von den Kapazitäten der Schule ab.